Beinhäuser oder Knochenhäuser, in den Alpengebieten „Karner“ genannt, sind in Deutschland selten geworden.
In Klöstern waren sie im Mittelalter häufig. Wenn der Platz auf dem Friedhof knapp wurde, nahmen diese Gebäude die Gebeine der Toten zur allerletzten Ruhe auf.
Im Gegensatz zu unserer heutigen eher minimalistischen Praxis waren Beinhäuser reich geschmückt.
Als Beispiel diene das Knochenhaus aus der Mitte des 13. Jh. auf dem Gelände der Zisterzienser-Klosterkirche Doberan. Das schlanke Oktogon steht über dem Beinkeller. Bis zur Mitte des 16. Jh. war es letzte Ruhestätte der Mönche.
Das Innere wurde im 19. Jh. - in Anlehnung an mittelalterliche Reste - reich ausgemalt.
Anfang unseres Jahrhunderts wurde der ganze Bau umfassend restauriert.
Außen haben die Mönche kaum eine Möglichkeit ausgelassen, den Backsteinbau zu schmücken.
In der Fensterpartie wechseln waagerechte Reihen dunkel glasierter und roter Steine einander ab.
Zierliche Rundstäbe aus Formsteinen umrahmen schmale Spitzbogenfenster. Rundstäbe begrenzen auch die acht Seiten des Baus.
Über der Fensterpartie Blendschmuck aus halbierten Vierpässen, darüber Giebelformen mit verschiedenfarbigen und unterschiedlich geformten Ziegeln, mit einem schmalen Gesims von der Fensterpartie getrennt.
Die Tür, unter einer Rosette, ist ähnlich gefasst wie die Fenster.

Wahrlich, die Zisterzienser schufen ihren verstorbenen Brüdern eine würdige Ruhestätte