Annex |
Anbau |
Apsis (Apside) |
In der Regel östlichster Raum einer Kirche, meist überwölbt. Halbrunder oder >polygonaler Grundriß |
Apsidiole |
Kleine >Apsis |
Architrav |
Waagerechter "Balken" auf >Säulen aufliegend, z.B. bei Portalen (unterer Abschluß des >Tympanon) |
Arianer |
Von der offiziellen Kirche als Ketzer angesehene Christen. Nach dem Priester Arius, der Christus die Eigenschaft als Gott absprach. Dieser Glaube wurde im frühen MA lange von den meisten Germanen praktiziert. Führte zu Spannungen mit Rom und den beherrschten Völkern. |
Arkade |
Auf 2 Pfeilern oder Säulen ruhender Bogen, auch fortlaufende Reihe |
Arkaden ~gekuppelt |
Bogengruppen durch Überfangbögen (meist Blendbögen) zusammengefaßt |
Atrium |
Vorhof christlicher Kirchen im Westen |
Basilika |
Ursprünglich profaner römischer Richtungsbau. Wohl häufigster Kirchenbautyp im MA, meist in West-Ost-Richtung mit 3 bis 5 Schiffen, durch >Arkaden getrennt. >Mittelschiff überragt >Seitenschiffe und erhält eigenes Licht durch die >Obergaden (Lichtgaden) |
Bauplastik |
>Plastik |
Blendarkade |
>Arkade vor einer Wand (zur Wandgliederung) |
Bogen |
Verbindet 2 Stützen. (z.B. Rund-, Spitz-, >Hufeisenbogen) |
Chor |
Sakral-Raum, in der Regel im Osten der Kirche, z.B. zwischen >Vierung und >Apsis (Chorabschluß) mit (Hoch-)Altar und evtl. Chorgestühl |
Doppelchor |
2 Chöre einer Kirche. In der Regel im Osten und Westen. Oft in >ottonischer Baukunst |
Empore |
Galerie, nach innen geöffnet. In Basiliken z.B. zwischen >Arkaden des >Langhauses und den >Obergaden (über den Seitenschiffen) |
Nonnen~ |
In Klosterkirchen: Aufenthaltsort der Nonnen beim Gottesdienst |
Flachrelief |
>Relief |
Fresko |
(Von ital. =frisch) Wand- und Deckenmalerei auf frischem Kalkputz |
Fries |
Wandstreifen, meist horizontal, mit sich wiederholenden Ornamenten |
Gebundenes System |
Das Maß der >Vierung bestimmt die Grundrisse der anderen Raumteile |
Gesims |
Horizontaler vorspringender Streifen zur Gliederung einer Wand |
Gewände |
Flächen der Öffnungen zwischen Innen- und Außenwänden – schräg eingeschnitten (>auch Laibung) |
Gewölbe |
Oberer Raumabschluß durch nach oben gekrümmte Fläche, meist aus Stein. In der Reihenfolge der Entwicklung unterscheidet man hpts. Tonnen~ (schon in der Antike), Kreuzgrat~ (zwei Tonnen treffen rechtwinklich zusammen) und >Kreuzrippengewölbe (Gotik) |
Giebel |
Stirnseitiger Abschluß eines Satteldaches (dreieckig) |
Gotik |
Stil-Epoche zwischen >Romanik und Renaissance. In Deutschland etwa 1. Hälfte 13. Jh. bis Beginn 16. Jh.. Ursprgl. abwertend gemeinter Begriff (Goten = Barbaren) durch ital. Kunsthistoriker, Mitte 16. Jh. entstanden. |
Grablege |
Bestattungsort adliger, fürstlicher oder königlicher Personen, meist in Kirchen und Klöstern |
Gurtbogen |
Trennt die >Gewölbe der einzelnen >Joche (quer zum Schiff) |
Hallenkirche |
Mehrschiffiger Kirchen->Langbau. >Schiffe sind im Prinzip gleich hoch. Mittelschiff enthält kein eigenes Licht (weil keine >Obergaden), sondern wird von den hohen Seitenschifffenstern beleuchtet. |
Haustein |
Grob bearbeiteter Naturstein |
Hufeisenbogen |
Unten eingezogener Rundbogen (westgot./islamisch) |
Joch |
Rechteckiger oder quadratischer Teil des >Langhauses, inkl. >Gewölbe, von benachbarten Raumteilen durch >Bögen abgegrenzt. Grundfläche entspricht bei >gebundenem System dem Maß der >Vierung |
Kämpfer |
Vorspringende Platte zwischen >Kapitell oder Stütze und >Bogen |
Kalotte |
Fläche eines Kugelabschnitts, z.B. als Apsiswölbung |
Kannelierung |
Längsrillen in >Säulen oder >Pfeilern (in der Regel antik) |
Kapellenkranz |
Eine Anzahl von Kapellen außen um den >Chor herum |
Kapitell |
Oberer hervortretender Abschluß einer >Säule, eines >Pfeilers oder eines >Pilasters. Oft reich ornamentiert |
Karolingische Baukunst |
Stilepoche z.Zt. Karls des Großen und seiner Nachfolger (2. Hälfte 8. Jh. bis Anfang 10. Jh.) |
Kreuzrippengewölbe |
Rippen anstelle der Grate. Sie übertragen die Lasten auf die Pfeiler |
Krypta |
Meist unterirdischer Bau in Kirchen, z. B. unter dem >Chor zur Bestattung von Heiligen und anderen Persönlichkeiten und/oder zur Aufbewahrung und Anbetung von Reliquien |
Stollen~ |
Frühe Krypta in Form eines oder mehrerer Gänge, bzw. Stollen, meist mit Tonnengewölben |
Kuppel |
Halbkugelgewölbe |
Laibung |
z.B. Tür- oder Fenster~: Senkrechte Flächen der Öffnungen zwischen Innen- und Außenwänden, gerade eingeschnitten,(> auch Gewände) |
Langbau |
In Längsrichtung (meist West-Ost-Richtung) orientierter Richtungsbau (>Basilika, >Saalkirche) – Gegenstück: >Zentralbau |
Langhaus |
(Meist in West Ost-Richtung verlaufender) größter Baukörper einer >Basilika (mehrschiffig) oder einer >Saalkirche (einschiffig) zwischen Fassade und >Chor bzw. >Vierung |
Laterne |
Kleiner durchbrochener Aufbau über einer >Kuppel |
Lichtgaden |
>Obergaden |
Lisene |
Aus einer Wand hervortretendes vertikales Band (ohne >Kapitell und Basis) |
Maiestas Domini |
Darstellung des thronenden Christus in einer >Mandorla |
Mandorla |
Mandelförmiger Heiligenschein |
Medaillon |
Relief oder Bild in Kreis oder Ellipse |
Monolith |
Monumentales Bauelement (z. B. >Säule) aus einem Stein |
Mozaraber |
Auf der iberischen Halbinsel: Christen, die unter moslemischer Herrschaft lebten und auch Kirchen errichten durften – eigener Architekturstil |
Nimbus |
Heiligenschein |
Obergaden |
(Auch Lichtgaden) – Fensterzone des >Mittelschiffs oberhalb der Seitenschiffdächer einer >Basilika |
Oktogonal |
Achteckig |
Ottonische Baukunst |
(Etwa 950-1020). Stil z.Zt. des sächsischen Königs- und Kaisergeschlechts der Ottonen, (Liudolfinger) |
Patrozinium |
Schutzherrschaft eines Heiligen, z.B. über eine Kirche oder ein Kloster |
Pfalz |
Aufenthaltsort reisender mittelalterlicher Herrscher mit Palast, Kapelle, Wirtschaftsgebäuden. (Mit oder ohne Befestigungsanlagen) |
Pfeiler |
Senkrechte Stütze, rechteckig oder >polygonal |
Pilaster |
Aus der Wand hervortretender flacher >Pfeiler, meist mit Basis und >Kapitell |
Plastik |
Figuren und Ornamente (am Bau: Bauplastik – in der Regel aus Stein) |
Polygonal |
Mehreckig |
Quader |
Rechteckiger, oft großer, sorgfältig behauener Naturstein |
Querschiff |
(Auch Querhaus) – verläuft quer zum >Langhaus (ein- oder mehrschiffig) |
Relief |
Figuren, Ornamente, mehr oder weniger erhaben aus einer Fläche heraustretend |
Romanik |
Stilepoche zwischen >karolingischer Kunst und >Gotik. Bezeichnung erst Anfg. 19. Jh. entstanden. In Deutschland begann sie mit der Vorromanik Anfang des 11. Jh. und dauerte bis Mitte des 13. Jh. |
Saalkirche |
Langbau mit einem >Schiff, ohne Gliederung im Inneren |
Säule |
Senkrechte Stütze mit rundem oder >polygonalem Querschnitt, mit Basis und >Kapitell |
Schiff |
Teil des >Langhauses (>Basilika) oder das Langhaus (>Saalkirche), bzw. der quer dazu verlaufende Baukörper (>Querschiff) |
Schlußstein |
Oberer Stein eines Rippengewölbes, oft aufwendig verziert |
Skulptur |
Werk eines Bildhauers |
Solidus |
Römische Goldmünze, ca. 4.5 Gramm, ab 4. Jh. bis Mitte 15. Jh. (zuletzt Byzanz) |
Spolie |
Von älteren (meist antiken) Bauten übernommenes Teil, z.B. Säule |
Steinsichtig |
Unverputzt, unverkleidet (z.B. Mauer) |
Strebebögen |
Steinerne, oft mehrstufige Bögen, die den Druck der >Mittelschiff->Gewölbe nach außen über die Dächer der Seitenschiffe hinweg auf >Strebepfeiler ableiten (vor allem in der >Gotik) |
Strebepfeiler |
>Pfeiler an den Außenwänden zur Abstützung von Mauern oder >Gewölben |
Stuck |
Masse aus Kalk, Gips und Sand für Anfertigung von >Plastiken oder Wanddekorationen |
Stützenwechsel |
Wechsel zwischen >Pfeiler und >Säule in sakralen >Langbauten (z.B. romanischen >Basiliken). Rheinischer ~: 1 Pfeiler - 1 Säule – 1 Pfeiler – 1 Säule. Sächsischer ~: 1 Pfeiler – 2 Säulen etc. |
Tambour |
Unter der eigentlichen >Kuppel, zylindrisch oder achteckig, manchmal mit Fenstern |
Tonnengewölbe |
Einfaches Gewölbe in Form einer Halbtonne |
Traufe |
Untere Kante einer geneigten Dachfläche |
Triumpfbogen |
Trennt in mittelalterlichen Kirchen >Mittelschiff vom >Querschiff oder >Chor |
Tympanon |
Bogenfeld über dem >Architrav an mittelalterlichen Portalen |
Vierung |
Quadratisch oder rechteckig. Hier kreuzen sich Lang~ und Querhaus. |
~ausgeschieden |
Durch verstärkte >Pfeiler und markante Bögen gleicher Scheitelhöhen von benachbarten Raumteilen abgegrenzt |
~ abgeschnürt |
Dito, aber Bögen haben ungleiche Scheitelhöhen, Durchgänge zwischen den Vierungs-Pfeilern sind verengt. |
Vorhalle |
Bei >Basilika: Vorhof, von Säulen umgeben, oft reich mit Plastik versehen |
Wendelstein |
Treppenturm |
Werkstein |
Sehr sorgfältig bearbeiteter Naturstein von großer Ebenflächigkeit (oft für Fenster- und Türumrandungen) |
Westbau, ~werk |
Einem Sakralbau vorgesetzter wuchtiger Baukörper, praktisch selbständig, meist mit Türmen. Untergeschoß oft Taufkapelle. Obergeschoß Michaelskapelle oder Andachtsraum weltlicher Herrscher mit Blick auf den Hauptaltar |
Zellenquerbau |
Querschiff mit seitlichen abgetrennten Räumen |
Zentralbau |
Ohne Längsorientierung, meist runder, kreuzförmiger oder polygonaler Grundriß (oft Grabbauten, Geburtskirchen [Baptisterien], Pfalzkapellen) |